Die Geschichte der Reservistenkameradschaft Regensburg von 1961 bis 2000
“Kreiskameradschaft der Reservisten der Bundeswehr gegründet”, so stand es am 20. September 1961 in dicken Lettern in der Mittelbayerischen
Zeitung.
Was war geschehen?
14 Reservisten der Bundeswehr hatten sich am 9. September 1961 im Kolpinghaus in Regensburg zur Gründung einer Kreiskameradschaft (erst einige Jahre später
wurde sie umbenannt in Reservistenkameradschaft Regensburg) zusammengefunden. Damit gehört die RK-Regensburg mit zu den ältesten Kameradschaften des Verbandes.
Mit heute weit über 300 Mitgliedern gehört sie auch zu den mitgliederstärksten Kameradschaften in der Landesgruppe Bayern. Dass es den Mitgliedern in „Ihrer
RK“ gefällt, zeigt auch die Tatsache, dass viele von ihnen nach ihrem Wegzug aus Regensburg, die Treue hielten.
Viele Großveranstaltungen haben den Regensburger Reservisten einen großen Bekanntheitsgrad verschafft, nicht nur in der Stadt und im Umkreis, sondern
auch im Ausland. Wobei natürlich die Öffentlichkeitsarbeit auch nicht zu kurz kam, um Sympathien für die Belange der Reservisten und auch für die Bundeswehr zu werben.
Doch zurück in das Jahr 1961!
Als Partnereinheit (damals hieß es noch Pateneinheit) hatten die Regensburger das Flugabwehr-Bataillon 41. Im Jahre 1972 wurde die Partnerschaft aus
organisatorischen Gründen der Bundeswehr im gegenseitigen Einvernehmen gelöst und eine neue „Zweckehe“ mit der 1. Kompanie des Fernmeldebataillons 4 als Partnereinheit eingegangen, was sich im Nachhinein für
die RK als wahrer Glücksgriff erwies. Diese Partnerschaft besteht noch heute.
Die ersten Jahre waren harte Jahre, der gesamte Verband der Reservisten (VdRBw) und auch die Kameradschaft waren alle noch im Aufbau, Rückschläge blieben nicht
aus. Es kamen Zeiten, in denen die Veranstaltungen spärlich wurden, wo sich nur noch eine Handvoll Kameraden zu Veranstaltungen trafen. Es blieb nicht aus, dass aus beruflichen und privaten Gründen die
Vorstandschaft wechselte. Seit 1975 leitet Bootsmann d. R. Georg Wallisch die Geschicke der Regensburger Kameradschaft mit außerordentlichem Engagement und viel Erfolg.
Viele Großartige und teilnehmerstarke Veranstaltungen wurden von der RK-Regensburg mit Erfolg durchgeführt. Leider können nicht alle aus Platzgründen
aufgeführt werden, möchten wir die Lebensgeschichte unserer RK kurz dokumentieren.
Einige Meilensteine im Leben der Reservistenkameradschaft Regensburg:
September 1961: Gründung der RK-Regensburg
November 1961: Erstes Schulschiessen für Reservisten auf der Standortschiessanlage in Neudorf.
Dezember 1969: 1. Sylvesterschiessen in Neudorf mit 17 Mannschaften.
Juli 1970: 1. Intern. Sommernachtsfest im Berghotel Tittelbach in Undorf
mit 25 Luftwaffenkadetten aus verschiedenen
NATO-Staaten sowie einer Abordnung der österreichischen Unteroffiziersgesellschaft
aus Salzburg.
November 1972: „Project
Partnership“ Der RK-Vorsitzende Lt.
d.R. Ralf Nemitz besiegelt mit der B-Battery 3rd Batallion 60th ADA
eine Partnerschaft. Die erste Partnerschaft
bundesweit zwischen Reservisten und der US-Army.
Januar 1973: Die RK-Regensburg geht mit der 1.FmBtl 4 eine neue Partnerschaft ein, die zweite
im Bereich der damaligen 4. Jägerdivision.
Juni 1973: 1. Pokalschiessen der Regensburger Reservisten mit Vertretern von
Behörden und Vereinen der Stadt
Regensburg.
Juni 1976: Die Regensburger Mannschaft siegt bei der Kreismilitärpatrouille in Weiden.
Dezember 1979: 10. Sylvesterschiessen in Neudorf für Behörden und Vereine der Stadt Regensburg, erstmals mit dem
amerikanischen Gewehr M 16. Der Reinerlös
von DM 1.000 (aufgestockt durch Spende der
RK-Rgbg) geht an die Kontaktgruppe
Behinderter und Nichtbehinderter.
Dezember 1980: Der Reinerlös aus dem Sylvesterschiessen gehr an den „Weißen Ring“. Hans Sachs, Vertreter
dieser Organisation für Nordbayern nimmt
die Spende persönlich entgegen.
Juni 1981: 1. internationale Militärpatrouille der Regensburger Reservisten.
Juni 1984: Die RK-Regensburg lädt amerikanische und französische Soldaten in den
Regensburger Herzogssaal zur Verleihung
deutscher Schützenschnüre sowie Amerikanischer Schiessauszeichnungen.
Dezember 1986: Rekordbeteiligung beim 17. Sylvesterschiessen für Behörden und Vereine mit 208
Mannschaften (à 3 Schützen) in Neudorf. Die
Grenze ist erreicht. Es ist der vorgegebenen Zeit kaum mehr zu
bewältigen.
August 1987: Erstmals Teilnahme am militärischen Wettkampf der UOV-Bischofszell in der Schweiz
Dezember 1987: Der Reinerlös aus dem letzten Sylvesterschiessen geht an das amerikanische Rote Kreuz für die
Hinterbliebenen der Opfer des
Terroristenanschlages 1986 in Berlin.
November 1988: Beendigung der Partnerschaft mit der 20th Ordonance Company des 101st Ordonance Batallion in
Regensburg. (Die Einheit wird
deaktiviert). Die Partnerschaft geht über an die Headquarter Company
des Maneuver Training Center in Hohenfels.
Dezember 1989: 20. und letztes Sylvesterschiessen für Behörden und Vereine.
Gründe: Abzug der Amerikaner aus
Regensburg, Umstrukturierung der Bundeswehr. Wegen der hohen
Beteiligung und den oben genannten
Gründen ist eine Durchführung personalmässig nicht mehr zu
schaffen.
Juni 1990: Gründung des Arbeitskreises „Militärtechnik“
(Instandsetzung, Pflege und Ausstellung historischer
Militärfahrzeuge). Initiator Hptm.
d. R. Klaus Renner und Uffz. d.R. Hans Kainz.
Oktober 1990: Gründung der Partnerschaft mit der Unteroffiziersvereinigung (FNASOR) in Clermont-Ferrand
in Frankreich.
Juni 1991: Tagesbetreuung von US-Familien, deren Angehörige im Golfkrieg
eingesetzt sind.. (Stadtführung,
Strudelfahrt und Museumsbesuch).
Juni 1993: 13. int. Militärpatrouille zum 1. Mal mit einem „Over 40“-
Team. Das Siegerteam (6 Soldaten) brachte
268 Jahre auf die Matte. Erstmals war auch ein US-Fernsehteam bei der Veranstaltung dabei.
Juni 1993: Erstmals historisches Militärfahrzeugtreffen des neuen
Arbeitskreises Militärtechnik mit ca. 60
Fahrzeugen. Ältestes Fahrzeug war
ein US Jeep Baujahr 1941.
September 1993: Erstmals Teilnahme am Wettkampf in Clermont-Ferrand gegen Reservisten und Aktive
der französischen
Armee. Mitglieder der RK nehmen am 1.
Schießen der franz. Einheit in Furth im Wald teil und erfüllen die
Bedingungen des französischen
Schießabzeichens. Verabschiedung der franz.
Einheit in Furth im Wald
Mai 1995: Am 20.05.1995 stirbt das Ehrenmitglied des Verbandes und
langjähriges Vorstandsmitglied
Oberstleutnant a. D. Harry Framke. An der Trauerfeier nehmen französische, österreichische und
amerikanische Soldaten
teil. Ein RK-Team nimmt zum
ersten Mal am Militärwettkampf in Bellinzona /Italien teil.
Oktober 1995: Reservisten und Aktive der Bundeswehr sammeln für Volksbund Kriegsgräber DM 542.000.
Die RK-Regensburg allein sammelt DM 2.000
am Friedhof Reinhausen. 1. Harry-
Framke-Schießen Vortrag Sprengmeister D.
Kasseckert mit Demonstration der Sprengung eines
Fabrikschornsteins. Beim Intern.
Frühschoppen nehmen außer US-Army, österreichische Soldaten, Schweizer,
Franzosen und Belgier zum ersten mal
Soldaten aus Spanien und der Royal Marines aus Großbrittanien
teil. VBK 62 in Regensburg wird aufgelöst.
Die Aufgabe übernimmt das VBK 66 in Landshut.
Eine RK-Mannschaft nimmt zum ersten Mal am
Marc-Aurel-Marsch in Neudorf/Wien teil.
Uffz. d.R. Ferdinand Stipberger nimmt als Luftgewehrschütze an den olympischen Spielen in
Sydney
teil. Die RK zieht in eigene Räume in
der ehemaligen Bajuwarenkaserne.
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